Da die Welt der Alten und Pflegebedürftigen ihr eigenes – alternatives – Wertesystem hat, wird hier dieser alternativen Wertegemeinschaft auch der entsprechende Raum geboten: Eine große Innenhalle, die in ihrem Kern für die gesamte Hausgemeinschaft steht, mit Durchblick durch alle Geschosse, je Ebene einen erlebbaren Raum bildet, und auch die Bildung von drei unterschiedlichen Bereichen je Stockwerk zulässt. (zentraler Bereich, Südteil, Nordteil). Die einzelnen Ebenen sind vom Stockwerksstützpunkt (in die Halle vorgeschobenes Pult) gut überschaubar (Überblick einer Nachtschwester zu sämtlichen Eingangstüren der Individualbereiche und zum Gruppenraum). Die Service-, Verwaltungs- und Funktionsräume liegen im Regelgeschoss im Mittelteil und bilden das Rückgrat der jeweiligen Station. Der Aufenthaltsraum jedes Geschosses liegt im Knickpunkt der Westfassade. Diese Räume bilden gemeinsam mit den dazwischen liegenden Terrassen den Kontrapunkt zu den Gebäudeelementen des Kolomannsheimes (FengShui). Baulich abgetrennt – aber einsehbar – befindet sich beim Aufenthaltsbereich die Teeküche und das Raucherzimmer (mit direktem Zugang zum Freiraum der Terrasse). Ein kleiner südorientierter Wintergarten erlaubt ein Ausruhen in der Sonne. Sämtliche Zimmer besitzen einen kleinen, vorgelagerten Balkon. Im Erdeschoß sind alle Verwaltungsräume, die Arzt- und Therapieräume sowie die Kapelle (flexibel erweiterbar zum Sozialraum und Seminarraum) und das öffentliche Café untergebracht. Gemeinsam mit der Halle können Café, Kapelle, Sozialraum als großzügiger, gemeinsamer Veranstaltungsbereich funktionieren. Die Südterrasse des Cafés liegt direkt am regenerierten See und bietet eine besonders attraktive Atmosphäre. Südlich, an diesen öffentlichen Bereich anschließend befindet sich die Wäscherei und die Küche mit den entsprechenden Nebeneinrichtungen. Personalgarderobe, Werkstätten sowie diverse Neben- und Einlagerungsräume befinden sich ebenso wie der Verabschiedungsraum im Kellerbereich – dank des hier abgesenkten Gebäudes direkt belichtet. Ein kleiner Dachbereich könnte als attraktive Aussichtsterrasse – eventuell mit Café-Betrieb ausgestattet werden. Der Hallenbereich ist glasüberdacht (mit Sonnenbeschattung). Das Projekt stellt eine Weiterentwicklung eines im St. Pöltner LPPH zum ersten Mal realisierten Konzeptes dar. Die Erfahrungen mit dem Landespensionistenheim (17% Kostenunterschreitung gegenüber den Vorgaben) garantieren nicht nur große Kostenvorteile (durch höhere Planungsaufwände) sondern auch höchste Architekturqualität und vor allem: zufrieden Nutzer.
Projekt 154

- Projektnummer
- 154
- Status
- Entwürfe
- Planung
- Georg W. Reinberg
- Planungsbeginn
- 2002