Bestehende Fassade
Die vorhandene Fassade wird in Ihrer charakteristischen Architektur erhalten. Die massiven Bauteile werden mit 20 cm Vollwärmeschutz hoch wärmegedämmt und die Fenster gegen 3 fach verglaste Kunststofffenster ausgetauscht. Diese neuen Fenster werden zur Erhaltung des Erscheinungsbildes vor die bestehende Wand in die neue Wärmedämmebene versetzt.
Im Bauablauf können so die alten Fenster nachträglich herausgenommen werden um den Betrieb der Büros möglichst wenig zu stören.
Die Farben der Fassade werden ident zum Bestand und entsprechend dem ursprünglichen Entwurfskonzept übernommen
Photovoltaik-Unterkonstruktion
Nur die nach Südsüdost orientierte Straßen Fassade wird zur Solarnutzung verwendet. Eine Orientierung nach Ost oder Nord würde den Ertrag zu sehr mindern.
Die PV-Fassade wird der bestehenden Fassade vorgestellt. Metallträger stehen geneigt vor der Fassade, liegen am oberen Ende auf der neuen Attika auf und sind an die Fassade in Deckenebene rückverhängt. So kann das Bestandsgebäude die horizontalen Windkräfte der Metallkonstruktion übernehmen, ohne dass die Wand selbst wesentliche Zusatzlasten aufnehmen muss.
Photovoltaik-Elemente
Gegenüber den Simulationsannahmen für die Fassadenlösung der Fachhochschule Pinkafeld konnten wesentliche Optimierungen in Form von Ertragssteigerungen erreicht werden:
– Die vorgestellte Fassade ist gegenüber dem Bestandsgebäude nach Süden verschwenkt.
– Durch die Anordnung der unteren Paneele weiter von der Bestandsfassade entfernt als die oberen wird die, bei üblicher senkrecht übereinander liegender Fassadenanordnung, problematische gegenseitige Verschattung insbesondere vormittags ausgeschlossen.
– Die PV-Elemente sind gegen Osten ansteigend angeordnet. Die Zellen stehen so annähernd normal zu den Strahlen der sommerlichen Mittagssonne.
– Durch das Abrücken der Paneele vor die Fassade können die Paneele selbst verdichtet werden (mehr Reihen als Parapet). Dadurch können auch die Mehrkosten für die Metallunterkonstruktion kurzfristig wieder refinanziert werden.
Die Ertragsoptimierung ist in den Simulationsergebnissen dargestellt.
Die optimierte Anordnung der PV-Module ist zugleich architektonisches Gestaltungselement: Die himmelwärts strebenden Solarpaneele zeugen von der Dynamik und Zukunftsorientierung der Burgenländischen Landesregierung.
Eine Leuchtschrift am erweiterten Vordach zeugt auch in der Nacht von diesem „strahlenden“ Konzept.
Grünraum
Einfahrt: Das neue Rolltor ist vor die Fassade in einen Vorbau versetzt, sodass der Höhenquerschnitt der bestehenden Einfahrt auch beim Tor beibehalten kann und ein seitliches Fluchttor in diesem Vorbau einfach integriert werden kann.
Landhaus-Eingang: Dieser wird mit einem langen Vordach aufgewertet, an dessen Vorderkante sich eine, mit Solarstrom, beleuchtete Aufschrift befindet.
Verbreiterte Zugangswege dienen zugleich als mögliche Fahrbahnen für Anlieferungen.
Grünfläche:Die nicht zugänglichen Bereiche unterhalb der PV-Anlage werden mit Rosensträuchern und Hecken bepflanzt. Ein Wasserbecken wird teils unter, teils vor den PV-Paneelen geschaffen. Vor den PV-Elementen und dem Wasserbecken entsteht eine kleine Parkanlage mit Warte- und Kommunikationsnischen. Eine aus der PV-Anlage gespeisten Pumpe betreibt einen Wasserstrahl, dessen Höhe die jeweilige Leistung der PV-Anlage zeigt.
Überhitzungsschutz
Durch die Schrägstellung der PV-Elemente, senkrecht zur steilsten Sommersonne, ist die Fassade während der Zeit der stärksten Sonnenstrahlung sowie am Nachmittag vollständig beschattet, und sogar in den Morgenstunden zu fast 50%.
Dadurch ist es in Verbindung mit den verbesserten Dämmwerten der Fassade möglich, mit kostengünstigen und wartungsarmen Innenbeschattungen wie Jalousien oder Rollos den Überhitzungsschutz für die Büros der Südseite zu gewährleisten.
Die Zuluft streicht über den Grünraum, welcher zur Staubfilterung beiträgt und über das Wasserbecken, welches durch Verdunstung die Luft kühlt und wird sodann in dem Luftraum zwischen den freistehenden PV-Elementen und der Bestandsfassade durch Kamineffekt als Luftschleier nach oben gezogen.