St. Veit/Glan (Kärnten): Bürogebäude der Fa. Sonnenkraft

138

Projekt 138

Vorgeschichte

Das Projekt befindet sich innerhalb eines Gewerbeparkes, für den ein entsprechendes wettbewerbsähnliches Gutachterverfahren durchgeführt wurde. Das Sieger­projekt von Architekt Reinberg (siehe Projektnr. 110) wurde jedoch nicht realisiert, da die größte am Gewerbepark beteiligte Firma mit einem der unterlegenen Architekten zu bauen begann. Auch die Fa. Sonnenkraft beauftragte einen Architekten (Arch. Douschan) aus dieser unterlegenen Wettbewerbsteilnehmergruppe.

Zusätzlich wurde Architekt Reinberg aber mit einem Alternativ-Entwurf für das Bürogebäude beauftragt und es wurde für diesen Alternativ-Entwurf entschieden. Die Durchführungsplanung selbst wurde aber bei Architekt Douschan belassen und es kam so zu einigen Abweichungen vom Entwurfskonzept bei der Ausführung (im Wesentlichen: Speicher nicht in der Fassade, sondern in der Produktionshalle, zu tief sitzende PV-Anlage, Fassadenkollektor nicht in der Fassade, sondern leicht angeschrägt davor gesetzt).

Konzept

Das Gebäude bietet der Firma Sonnenkraft die Möglichkeit, ihre Produkte und ihre Ideologie nach außen darzustellen: die Sonnennutzung prägt die Orientierung und das Erscheinen des gesamten Gebäudes: verglaste Flächen zur passiven Solarnutzung, modernste Kollektoren zur aktiven Solarnutzung und ein großes PV-Vordach zur Beschattung und zur Stromgewinnung.

Das Gebäude ist so positioniert, dass ein größtmöglicher Ausblick nach Süden (in die attraktive Gebirgslandschaft) ermöglicht wird und gleichzeitig das Bürogebäude möglichst stark am Zufahrtsweg (der von Norden kommt) in Erscheinung tritt (die südlich liegende Produktionshalle der Firma, die das ursprüngliche städtebauliche Wettbewerbsprojekt zu Fall brachte, wird sogar gänzlich verdeckt).

Das Bürogebäude ist im wesentlichen in zwei Zonen geteilt: eine nördliche Zone mit den Büroräumen, die durch Nordfenster und – nicht direkt besonnte – interne Südfenster belichtet werden und eine südliche, großzügig besonnte Zone als Kommunikations- und Erlebnisbereich. Nur Schulungs- und Lagerbereiche sind im östlichen Teil von Norden nach Süden durchreichend.

Das Gebäude wird im Süd-westlichen Eck betreten (gegenüber dem zukünftigen Gemeinschaftsbereichen des gesamten Gewerbegebietes) und man gelangt von hier in die zweigeschossige Südzone mit der Treppenanlage. Besprechungsbereiche im Erdgeschoss bzw. Räume der Geschäftsführung sind so im westlichen Bereich positioniert, dass von hier aus einerseits der Manipulationsbereich vor der Werkhalle (im Norden) überblickt werden kann, andererseits aber auch freier Ausblick in den Süden (durch die Halle in die herrliche Berglandschaft) möglich ist.

Dem Gebäude ist südlich eine Stahlkonstruktion vorgelagert, die einerseits die Photovoltaik trägt, andererseits aber auch als Führung für die beweglichen Jalousien dient. PV und beweglicher Sonnenschutz gewährleisten einen sehr fein abgestimmten Sonnenschutz und eine jahreszeitenbezogene Belichtung.

Das Gebäude ist aus Stahlbeton ausgeführt, um die passive Solargewinne im Winter und die Nachtkühle im Sommer (Nachtspülung) zu speichern.

Projektnummer
138
Status
Bauten
Planung
Architekten G. W. Reinberg und H. Douschan
Planungsbeginn
2001
Baubeginn
2001
Fertigstellung
2002
Grundstück
10.000 m2

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