Wohnbau Kammelweg

156

Projekt 156

Ausgangssituation

Obgleich der großvolumige Wohnbau viel bessere Möglichkeiten für ein „Passivhaus“ bietet, wurde dieses Konzept anfangs vor allem im Einfamilienhaus realisiert. Umso größer war meine Begeisterung, als durch die Gemeinde Wien ein Bauträgerwettbewerb zu diesem Thema ausgeschrieben wurde und darüber hinaus auch ausdrücklich nach einem „Gesamtkonzept, das auch ein Stück ‚Wohnqualität der Zukunft’ demonstrieren soll“ gefragt wurde. Gemeinsam mit dem Bauträger Gesiba konnte ich das Projektteam „Wiener Passivhaus“ formieren und ein entsprechendes Projekt entwickeln.

Städtebauliche Lösung

Es wurden die verschiedenen Bauteile in Beziehung zum weiteren städtebaulichen Umfeld gesetzt. Der Hauptpeingang für diese Anlage orientiert sich zum alten Ortszentrum (Jedlesee), der Nebeneingang zum über­geordneten Verkehrsweg (Prager Straße).

Architektur

Entsprechend der hohen Bedeutung, die das Passivhauskonzept der Minimierung des Wärmeverlustes gibt, wurden die Außenwandflächen der „Regelwohnungen“ auf jeweils eine Wohnungsseite reduziert. Grundsätzlich wurde versucht, die Technik verständlich und „einsehbar“ zu machen und auch als Gestaltungskonzept zu interpretieren, was auch zusätzlich Vorteile in der Wartung bringt. Die geringen Gebäudeflächen mit Südsonne wurden als Warmwasserkollektorfassaden (mit zentralem Speicher im Gemeinschaftsbereich) bzw. Photovoltaik (Dach) ausgestattet.
Die zentrale Halle eines Bauteils kommt dem Passivhauskonzept entgegen (geringe Wärmeabgabe), kann zum Passivhaus-Erlebnisraum werden, schafft innovative (gemeinschaftliche) Wohnmöglichkeiten und dient der passiven Solarnutzung. Sämtliche Außenfassaden erhalten vorgestellte und thermisch unabhängige Loggiengerüste, die das Gebäude mit dem Grünraum verzahnen und eine effektive Sommerbeschattung (vorgehängte Jalousien) ermöglichen. Auch das Grünraumkonzept beantwortet die Wettbewerbsfrage nach innovativen Konzepten und entspricht dem Passivhaus-Gedanken: die Grünflächen werden für ein Selbsternteprojekt (ein Bauer pflügt und sät, die Bewohner jäten und ernten) genutzt.

Projektnummer
156
Status
Entwürfe
Planung
Georg W. Reinberg, Martha Enríquez Reinberg
Planungsbeginn
2002/2003

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