Ein ehemaliges Forsthaus war von den Eigentümern bereits durch den Zubau eines Balkons und einer Windfanganlage umgebaut worden. Da sie häufig ihre Kinder und Enkelkinder als Gäste haben, beschlossen die Eigentümer, das Haus umzubauen, die Wärmedämmung zu verbessern und zusätzlichen Wohnraum sowie eine „grüne Lounge“ (Wintergarten) zu schaffen.
Das „grüne Wohnzimmer“ befindet sich vor einem massiven Mauerwerksanbau und ist genau nach Süden ausgerichtet. Sie dient ganzjährig als Wintergarten, bietet einen Zwischenraum zwischen Außen- und Innenraum und versorgt das Gebäude schließlich mit passiver Sonnenenergie, wofür die Bedingungen in dieser Region besonders günstig sind (Höhenlage und viele Sonnenstunden).
Von innen betrachtet ist die „grüne Lounge“ ein Außenraum, von außen betrachtet ist die Lounge ein Teil des Innenraums. Die Verglasung des Wintergartens hat einen hohen Wärmedämmstandard (U-Wert 1,3 W/m2K).
Die gewonnene Wärme wird durch Kippen der Fenster zwischen Wintergarten und Mauerwerk übertragen oder kann durch den Einsatz eines Ventilators mit automatischer Temperaturdifferenzregelung optimiert werden. Die massiven Mauerwerkswände des Hauses nehmen die Wärme aufn und speichern sie. Um eine Überhitzung zu vermeiden, sorgen Lüftungsöffnungen entlang des Dachfirsts dafür, dass im Sommer die erwärmte Luft durch Konvektion abgeführt wird, während die Frischluftzufuhr über Lamellen im Erdgeschoss und aus dem aus dem kühlen Keller erfolgt.
Eine zusätzliche Maßnahme zum Schutz vor Überhitzung ist ein Ventilator in Kombination mit einem in der Erde Verlegten Schlauch, der der Frischluftzufuhr dient. Die Bewässerung der Pflanzen erfolgt mit Hilfe einer Regenwasserzisterne unterhalb des Wintergartens, die mit einer zeitgesteuerten Beregnungsanlage kombiniert ist.
Neben der schönen Umgebung sind es auch die besonderen klimatischen Bedingungen wie die intensive Sonneneinstrahlung am Tag und die sehr kalten Nächte mit Frost (auch im Sommer), die diese „grüne Lounge“ für die Bewohnern so wertvoll machen.
Die spezifischen Funktionszonen des Wohnzimmers sind: ein Untergeschoss, das als Lager dient und im Winter eine frostfreie Umgebung für bestimmte Gartenpflanzen bietet; das Erdgeschoss, das mit einer Erdschicht für die Bepflanzung aufgefüllt ist; das Zwischengeschoss, das als Sitzgelegenheit in Verbindung mit dem Wohnzimmer dient; und schließlich der Balkon als Aussichtspunkt und Steg zur Gemeinschaftsküche für Kinder und Enkelkinder. Die Schädlingsbekämpfung erfolgt auf natürliche Weise durch die kontrollierte Einführung von Raubtieren (Läusen), während Ranken Schatten spenden.