In einem innerstädtischen Bereich sollte ein Eckhaus, ein niedriger Bau aus dem 18. bzw. 19. Jahrhundert saniert werden. Der Entwurf im Zuge eines geladenen Wettbewerbes sah zunächst vor, daß in der Maria Treu-Gasse (die zu einer barocken Kirche führt) die hier anschliessende hohe gründerzeitliche Bebauung durch einen Neubau in gleicher Höhe ergänzt werden sollte und in der Lange Gasse nur ein kleiner Teil des alten Gebäudes (im alten Zustand) erhalten werden sollte.
Diskussionen mit dem Stadtbildschutz, ein geringes finanzielles Risiko und eine günstige Förderung mit öffentlichen Mitteln ergaben die Aufstockung des gesamtem Gebäudes mit einem Geschoß und einem ausgebauten Dachgeschoß. Wobei die Fassaden – entsprechend den strengen Schutzbestimmungen des Stadtbildes – historisierend ausgeführt werden mußten.
Im Erdgeschoß befinden sich ein Geschäft sowie eine Arzt- und Therapiepraxis sowie eine gemeinsame Halle.
Auf dem Flachdach dieser Halle wurde ein begrünter Hof für die Bewohner eingerichtet.
Die Wohnungsgrundrisse konnten weitgehend mit den Bewohnern gemeinsam entwickelt werden.
Unterhalb eines kleinen grünen Hofes im Erdgeschoss wurde eine Regenwassersammelanlage zur Versorgung der Grünflächenbewässerung und WC-Spülung eingebaut. Die Wärmeversorgung erfolgt über das öffentliche Fernwärmenetz.
Ein wesentlicher ökologischer Aspekt ist in diesem Projekt die Erhaltung der „grauen Energie“ durch Nutzung der vorhandenen Baustruktur sowie die Vermeidung von erhöhtem Verkehrsaufkommen durch die Schaffung zusätzlicher qualitativ hochwertiger Wohnungen innerhalb der Stadt.