Ausgangslage
Ein junges Ehepaar wollte gemeinsam mit uns das obere Stockwerk eines Gebäudes innerhalb eines ehemaligen Molkereihofes renovieren, um hier zu wohnen. Die restlichen Gebäude waren als Garagen vermietet. In Beratungsgesprächen hatten wir vorgeschlagen, doch besser die Hälfe des Grundstückes zu verkaufen und auf der verbleibenden Hälfte neu zu bauen und einen attraktiven Grünraum zu schaffen, da die Bestandsbauten alle reparaturbedürftig waren. Wir fanden für die zweite Hälfte des Grundstückes einen Käufer und bauten für das junge Ehepaar einen Wohnbau mit fünf Wohneinheiten (Projekt Nr. 212 A in Passivhausqualität und mit Biomasseheizung) sowie zusätzlich für den Käufer einen frei finanzierten Wohnbau, der das Passivhauslimit knapp erreicht
Architektur
Dieser frei finanzierte Wohnbau füllt eine Baulücke in einer Straße mit sehr gutem Zugang zum öffentlichen Verkehr. Es wurde versucht, einen Gebäudetyp der Wiener Gründerzeit aufzunehmen: Der Hauseingang hat einem Durchgang zum Garten und das Stiegenhaus ist in der Fassade nicht ablesbar, es gibt nur gartenseitig Balkone. Um keinen finsteren Eingangsbereich mit Garageneinfahrt entstehen zu lassen und auch um den Straßenraum aufzuwerten, wird hier der Durchblick in den Garten freigegeben. Im Erdgeschoss haben die Wohnungen (wie bei einem Reihenhaus) einen direkten Zugang zu den zweigeschossigen Einheiten. Die Dachgeschosswohnungen haben Zugang zu den Dachterrassen.
Energiekonzept
Die gut gedämmte Gebäudehülle und die kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung entsprechen der Passivhaustechnik. Der thermische Energiebedarf wird über eine Wärmepumpe aus Tiefenbohrungen gedeckt. Diese ermöglichen über die Fußböden auch eine Kühlung der oberen Geschosse. Schiebeläden an der Straßenfront und Raffstores an der östlichen Gartenfassade schützen vor der sommerlichen Sonne.