Gablitz (Niederösterreich): Wintergarten und Zubau

39

Projekt 39

Das Projekt ist ein typisches Siedlungshaus aus den 50er Jahren. Konstruiert mit einfachsten und billigsten Materialien und minimierten Grundrissflächen (Außenmaß 7,90 x 6,10 m). Das Gebäude ist eingeschossig mit ausgebautem Dachgeschoß. Im EG befanden sich ein knapp 20 m² großes Wohnzimmer, eine knapp 7 m² große Küche sowie ein ca. 3 m² großes Bad, ein WC und eine kleine Speis. Ein Windfang im Eingangsbereich wurde später ergänzt.

Im OG war ein 13,6 m² großes Schlafzimmer und ein 8 m² großes Kabinett untergebracht sowie ein kleiner Dachboden/Abstellraum. Die Konstruktion war ein ungedämmtes 25 cm Mauerwerk und eine Tramdecke zwischen EG und OG sowie ein ungedämmter Holzdachstuhl.

Hauptsächliches Argument für eine Sanierung und den Umbau des Hauses waren hohe Heizkosten, eine „ständige Kälte im Haus“ (die durch eine oft über mehrere Tage hin dauernde Abwesenheit der Bauherrin erschwert wurde) sowie gesteigerte Komfort- und Platzansprüche. Außerdem sollte innerhalb des Gebäudes die Möglichkeit für Therapiestunden gegeben werden. Zusätzlich sollte das Haus auch ein prinzipiell neues Aussehen erhalten.

Weitere Bedingungen von Seiten der Bauherrin waren:

Es sollte eine Orientierung zum westlich gelegenen Garten erfolgen. Außerdem bestand der Wunsch, dass die Ausbauarbeiten auf der Baustelle selbst organisiert werden können.

Die Ausbauwünsche innerhalb des Hauses bestanden darin, dass das Wohnzimmer aufgewertet und vergrößert werden sollte, im EG ein Badezimmer sowie im OG ein eigenes Bad und ein Abstellraum eingerichtet werden sollte. Außerdem sollte das Gebäude thermisch saniert werden.

Die vorgeschlagenen Eingriffe betrafen vor allem:

  • das Aufbrechen der südwestlichen Ecke im Wohnzimmer und eine Ergänzung des Wohnraumes mit einem temporär nutzbaren Wintergarten.

Grundidee dieser Maßnahmen war, zunächst das Wohnzimmer optisch zu ergänzen und zu vergrößern und außerdem über großzügige Schiebetüren über dieses Eck das Wohnzimmer auch tatsächlich erweitern zu können.

  • Diese Erweiterung erfolgt über einen hoch isolierten Wintergarten. Dieser Wintergarten ist strikt südorientiert und erhält zusätzlich durch die Ausbildung einer gerundeten Wand (mit Fenster, die in Richtung Garten immer größer werden) eine Orientierung zum Garten hin. Außerdem wird dieser Wintergarten in Richtung Garten durch eine Terrasse ergänzt.
  • Im OG erfolgte der Ausbau in östlicher Richtung durch eine Gaupe und durch eine Neuorganisation des Abstellraumes und den Einbau eines Badezimmers innerhalb der östlichen Gaupe.
  • Dadurch, dass der Wintergarten 1,5-geschoßig ist, erhält er auch einen Anschluss in das OG, sodass das gesamte Gebäude thermisch an den Wintergarten angebunden werden kann (Klappe im oberen Bereich des Wintergartens bzw. im Fußbodenbereich des Schlafzimmers im OG). Darüber hinaus wurden sämtliche Wände mit einem Vollwärmeschutz versehen und das Dachgeschoß wurde entsprechend wärmegedämmt.

Im umgebauten Zustand erhält das Gebäude im EG einen zusätzlichen Wintergarten mit ca. 19 m² sowie im OG ein zusätzliches Bad mit 4,7 m² und einen Schrankraum mit 3 m². Das südliche Schlafzimmer wurde auf 10,5 m² reduziert.

Das Gebäude wird mit einem zentralen Kachelofen beheizt (in Zukunft soll auch eine Gaszuleitung erfolgen). Die Decke über dem Wintergarten wurde in der tatsächlichen Ausführung mit Zellstoff wärmegedämmt.

Vor den Sanierungsmaßnahmen wurden pro Winter 12 Festmeter Holz verheizt, nach dem Umbau wurden – trotz zeitweiligem Mitheizen des Wintergartens an nicht extrem kalten Tagen – nur mehr 5 Festmeter Holz verheizt.

Projektnummer
39
Status
Bauten
Baubeginn
1992
Fertigstellung
1993
Nutzfläche
Zubau: 87m² + Wintergarten: 19 m2

Pläne