Um das Erscheinungsbild des Gebäudes in der sehr schönen, ländlichen Umgebung zu erhalten, wurde die ca. 1940 renovierte Scheune zunächst genau analysiert. Schließlich wurde das Mauerwerk, das den „Pfeilerstadel“ charakterisiert, beibehalten und die hölzernen Gebäudeteile, die semitransparent waren, wurden teilweise wieder mit Holz oder Glas ersetzt. In diese Gebäudehülle wurde ein neues Gebäude aus Brettsperrholz „hineingestellt“ und dessen Zwischenraum zur alten Struktur mit Dämmmaterial ausgefüllt. In den Fensterbereichen ergaben sich dadurch tiefe Sitznischen. Im ungedämmten Erdgeschoss (dem ehemaligen Stall) befindet sich die unbeheizte Gemäldegalerie (ein Archiv), darüber auf zwei Ebenen die Wohnbereiche.
Energietechnik
Entsprechend der speziellen Nutzung (nicht ständig, aber fallweise mit sehr vielen Bewohnern, oft nur mit ein oder zwei Personen bewohnt) und entsprechend dem speziellen Klima (sehr kalte Nächte, überdurchschnittlich starke Sonnenstrahlung) wurde ein spezielles Energiekonzept entwickelt: Das hoch wärmegedämmte Gebäude und die gewählte Verglasung entsprechen dem Passivhausstandard. Bei Sonnenschein wird – über die großen Sonnenfenster im Süden – das Gebäude mit passiver Solarnutzung gewärmt. Zusätzlich speisen 30 m² thermische Kollektoren einen 3.000-Liter-Speicher mit – dank zweigeschossiger Höhe – gutem Schichtvermögen. Aus diesem Speicher erfolgt die Warmwasserversorgung und die Beheizung über Fußböden (in den Sanitärräumen) sowie Radiatoren. Reicht diese Beheizung nicht aus, etwa bei geringer Bewohnerzahl oder langen sonnenfreien Zeiten, so kann zusätzlich mit einem Stückgutofen geheizt werden (18 Kw), der sowohl direkt Wärme abgeben kann als auch Wärme in den Speicher liefert. Dieser Stückgutofen findet auch dann Verwendung, wenn nach längerem Leerstand und wenig Sonnenschein das Gebäude schnell aufgeheizt werden soll. Das Holz selbst wird vom Besitzer aus dem umgebenden eigenen Wald entnommen. Das Gebäude ist mit einer Lüftungsanlage mit Lüftungswärmerückgewinnung ausgestattet.